Anything goes

Paul Feyerabend meinte damit nicht etwa nur »Alles ist möglich«. In der deutschen Übersetzung seines Buches »Wider den Methodenzwang« übersetzt Feyerabend »Anything goes« mit »Mach, was du willst!«. Damit unterstützt er eine Grundhaltung der Systemiker.

Mach, was du willst!

In der Systemtheorie wäre es verwerflich, sich auf das Eine vorzubereiten und zur Weiterentwicklung die Eine Methode heranzuziehen. Schon alleine die Zeitachse, innerhalb derer Systeme zu betrachten sind – wohl wissentlich, dass während des Betrachtens sowohl System als auch Betrachter sich verändern – fordert uns auf, zu variieren. Und dabei geht es nicht einfach nur darum, dass alles möglich ist – klar ist alles möglich. Vielmehr fordert  Feyerabend auf, aktiv unserem eigenen Willen zu folgen. Er verlangt vom Menschen, auf sich selbst zu vertrauen und nicht dem lehrbuchhaften Auswählen von Vorgehensweisen.

Drop your Tools

Torsten Groth erinnert uns mit dem letzten seiner 66 Gebote daran, nicht an Methoden festzuhalten, sondern sie gerade dann auf den Prüfstand zu stellen, wenn wir daran festhalten. Dazu zitiert Groth den Organisationstheoretiker Karl E. Weick mit »Drop your tools or you will die«: ein Seilartist stürzte in den Tod, da er sich zwanghaft an seiner Balancierstange festhielt, anstatt sie fallen zu lassen und sich durch das Klammern an das Seil zu retten.

 

 

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